Aus dem Klangfestival wurde 2021 ein Festivaljahr.

Im Mai 2020 hätte zum 9. Mal das Klangfestival in Alt St. Johann stattfinden sollen, dazu das erste Natur- und Oberton-Symposium. Dann kam Corona: Verschieben. Absagen. Innehalten. Neu denken. Umdenken. Einfach war das nicht, aber so ist das Klangwelt-Festivaljahr mit verschiedensten neuen Veranstaltungsformaten entstanden.

Kein Festival, dafür eine Tonschau. Ein zwischenzeitliches Rauschen.

Die Zwischentonschau an Pfingsten bot ungewöhnliche Klangkunst, Installationen, Projektionen und Performances auf dem Areal der Propstei in Alt St. Johann und bei den Thurfällen in Unterwasser.

Eine 24 Stunden dauernde Klangskulptur in der ehemaligen Klosterkirche Alt St. Johann hat das Festivaljahr 2021 eröffnet. In Anlehnung an das ununterbrochene Singen und Beten im mittelalterlichen Kloster entstand eine Klangskulptur aus Nebelwolken, über Plattenspieler zugespielten Naturtönen und einer Reige sich abwechselnder Musiker*innen.
 

Das Toggenburger Orchester auf dem Klangweg

Von Station zu Station pilgern und sich von den Darbietungen der Ensembles auf insgesamt elf Stationen überraschen lassen. Ein spezielles Erlebnis auf dem Klangweg.

Die Gesellschaft verändert sich - global und auch sehr lokal.

Was wünschen sich die Toggenburgerinnen und Toggenburger für ihr Tal? Wohin soll der Weg wirtschaftlich, kulturell, aber auch touristisch gehen und was bleibt an Tradition, was entwickelt sich weiter? Die Denkschwendi war eine monatlich wiederkehrende Diskussions- und Denkrunde, moderiert von Sabine Meyer, rund um das Thema Transformation und fand auf der Schwendi statt, wo bald das Klanghaus zu stehen kommt.

Von Dampfmaschinen und Zukunftswünschen

Patricia Banzer im Gespräch mit Historiker Hans Büchler

Ackerbau in luftiger Höhe

Patricia Banzer im Gespräch mit Landwirt Köbi Knaus

Ein Rössli und seine Vision

Patricia Banzer im Gespräch mit Gastronomin Bettina Keller

Häuser retten

Patricia Banzer im Gespräch mit Paul Rutz

Am Freitag erlebten die Gäste eine aussergewöhnliche Reise zum kulinarischen Erbe des Toggenburgs. Essensforscher und Buchautor Dominik Flammer als Geschichtenerzähler und Martin Real als Spitzenkoch sorgten für Ohren- und Gaumenschmaus. Musikalisch begleitet wurde der Abend vom Duo Tiezerk aus Armenien und Christian Zehnder, dem künstlerischen Leiter der Klangwelt Toggenburg.

Am Samstag fanden szenische Rundgänge durch das Johanneum statt. Mächtige Orgelklänge von Hansjürg Gutgsell und Marcel Risch, das Jugendorchester Il Mosaico und Darbietungen von Isa Wiss, Luzius Schuler, Béatrice Graf und Sarah Rüegg erwarteten die Besucher.

Später trafen die Ischellner Churfirsten auf Tänzer des Basler Ballets - eine einmalige und fantastische Uraufführung.

Zu guter letzt fand die Nachtmusik an einem geheimen Ort statt. Das Schwyzerörgeli von Marcel Oetiker stand in all seiner Pracht im Mittelpunkt.

Der Sommer klang ganz speziell aus, mit Blechsalven und Jodellauten, Hornstössen und Goldkehlgesang, mit Juuz und Fanfaren. Vom Schwendisee über das Älpli, den Germen bis hin nach Alt St. Johann wurde eine ganze Heerschar von Musizierenden von Traktoren durchs Tal gezogen.

Der gemeinsame Abschluss der Musikformationen Traktorkestar, Federspiel, Büchelbox Werkstattorchester und der einheimischen Jodelclubs Säntisgruess und Thurtal beim OpenAir-Konzert in Alt St. Johann brachte alle zusammen.

Einmal von der warmen Stube in die kalte Fabrik und wieder zurück.

Zum Abschluss des Festivaljahres spannte die Klangwelt Toggenburg mit dem Rathaus für Kultur zusammen und lud zum Chillmodul ein, einer Nacht der elektronischen Musik. Wichtige Vertreter*innen der Schweizer Szene wie Bit-Tuner, Papiro und Noémi Büchi präsentierten ihre Klänge. Um Mitternacht liessen Adrian Würsch und Arev Imer die Klänge des Schwyzerörgelis und der elektronischen Musik ineinander verschmelzen.